Sanfte Hilfe für die Wechseljahre

Für Wechseljahrsbeschwerden gibt es sanfte Alternativen.

Sanfte Hilfe: Auch pflanzliche Mittel lindern Beschwerden während der Wechseljahre. Foto: © Peter Atkins – Fotolia.com

Bei Beschwerden während der Wechseljahre setzen viele Frauen aus Angst vor Nebenwirkungen von Hormonen auf natürliche Methoden. Pflanzliche Mittel, Yoga und Aromatherapie sind nur einige davon. Wir erklären Ihnen, wie Sie gut durch die Wechseljahre kommen.

Zwei Drittel aller Frauen betroffen

Rund acht Millionen Frauen in Deutschland sind gerade mittendrin in den Wechseljahren. Richtig gelassen nehmen die wenigsten von ihnen die Veränderungen im Körper hin. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und andere Beschwerden bringen das Leben aus dem Lot. Untersuchungen zeigen: Ein glückliches Drittel lässt die Menopause beschwerdefrei hinter sich. Aber zwei Drittel der Frauen haben leichte bis schwere Beschwerden.

Eine Hormonersatztherapie lindert diese Beschwerden. Doch hat eine weltweite Studie hier deutliche Grenzen aufgezeigt. So kann eine längerfristige Hormongabe das Risiko für Thrombosen um 111 Prozent, für Schlaganfälle um 41 Prozent und für Brustkrebs um 24 Prozent erhöhen. Zum Glück gibt es sanftere Alternativen, die Frauen gut durch die Wechseljahre begleiten. 

Wie erkenne ich den Beginn der Wechseljahre?

Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre ungefähr mit Mitte 40. Frauen, die immer einen sehr regelmäßigen Zyklus hatten, bemerken oft als Erstes Zyklus-Veränderungen. Hormonelle Schwankungen können ebenso auf der Haut Spuren hinterlassen: Manche Frauen bekommen Pickel, andere klagen über trockene Haut. Weitere Anzeichen sind unter anderem Schlafstörungen, Hitzewallungen, Reizbarkeit, eine trockene Scheide oder Schmerzen in den Gelenken. Ob es an der Menopause liegt, kann der Frauenarzt feststellen.

Yoga – zehn Minuten täglich für mehr Lebensqualität

Yoga verbessert die Beweglichkeit, mindert Schwitzen und Herzrasen. Die Heilgymnastik wirkt entspannend und ausgleichend. Das ist durch Studien erforscht. Wir zeigen Ihnen zwei Übungen, die Ihnen beim Entspannen helfen. Schon zehn Minuten am Tag sorgen für mehr Wohlbefinden. So kommen Sie gut durch die Wechseljahre.

Übung 1: Auf den Rücken legen, Hände unter die Hüfte. Beide Beine anheben, Knie abwechselnd an die Brust ziehen, das andere Bein bleibt dabei gestreckt in der Luft. Im Rhythmus der Bewegungen tief durch die Nase atmen. Sieben Mal Beinwechsel, Pause machen und alles wiederholen.

Übung 2: In Bauchlage die Beine ausstrecken und die Arme angewinkelt aufstützen. Anschließend Bein- und Pomuskel anspannen, Oberkörper vom Boden anheben, Kinn nach vorne strecken. 15 Sekunden halten, absenken und dann alles dreimal wiederholen.

Kleine Tipps für den Alltag

  • „Mehr Zeit für mich“. Zufriedenheit wirkt als Puffer gegen Beschwerden. Gönnen Sie sich selbst öfter etwas Schönes.
  • SOS-Garderobe. Bei wichtigen Terminen eine Bluse zum Wechseln einpacken, um auf Schwitzattacken gelassener reagieren zu können.
  • Sauna. Wer regelmäßig in die Sauna geht, kommt mit Hitzewallungen besser klar.
  • Aromatherapie. Rosenöl wirkt ausgleichend und entspannend. Probieren Sie diesen Badezusatz: Acht Tropfen Rosenöl mit 100 ml Jojobaöl mischen und ins Badewasser geben. 15 Minuten in der Wanne verbessern die Stimmung, stoppen innere Unruhe.
  • Energieatmung. Bequem hinsetzen, tief ein- und ausatmen. Das linke Nasenloch mit dem Zeigefinger zuhalten, durch das freie Nasenloch eine Minute lang tief ein- und ausatmen. Dann das rechte Nasenloch zuhalten, wieder eine Minute lang in den Bauch atmen. Fünfmal im Wechsel wiederholen. Das fördert Gelassenheit.
  • Fußmassage. Schöne Fußcreme auf die Füße geben, einmassieren, dabei vor allem die Sohle durchkneten. So aktivieren Sie die Fußreflexzonen, die den ganzen Körper harmonisieren.

Sexualität – Welche Auswirkungen hat die Menopause?

Der Spaß an der Liebe muss während der Wechseljahre nicht leiden: Die Lustfähigkeit lässt nicht nach. Und da die Angst vor ungewollter Schwangerschaft wegfällt, erleben viele Frauen eine freiere Sexualität. Doch führt der Hormonabfall während der Wechseljahre oft dazu, dass die Scheide trockener und dünner wird. Und das macht den Geschlechtsverkehr unter Umständen unangenehm oder schmerzhaft. Hier kann ein Gleitmittel helfen. Ihr Frauenarzt oder Apotheker berät Sie diskret.

Natürliche Hilfe bei Beschwerden

Gut verträglich können Sie Menopausenbeschwerden mit sibirischem Rhabarber lindern. Die Wirkung des Spezialextrakts wurde in Studien belegt. Menopausen-Symptome, allen voran Hitzewallungen, sowie Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Scheidentrockenheit werden durch die Einnahme deutlich gemindert. Die Wirksamkeit entspricht bei Hitzewallungen nach 12 Wochen der einer niedrig dosierten Hormontherapie, allerdings ohne negative Effekte.

Der Rhabarberwurzel-Extrakt, ein Phyto-Östrogen, hat einen selektiven Wirkmechanismus. Er aktiviert nur die Beta-Östrogenrezeptoren. Die Alpha-Östrogenrezeptoren, die beim Wachstum von Tumoren wie Brustkrebs und Gebärmutterschleimhaut-Veränderungen eine Rolle spielen, bleiben unangetastet. Selbst bei mehrjähriger Einnahme, so eine Beobachtungsstudie, kam es weder zu Spannungsgefühlen in der Brust, zu Zwischenblutungen noch zu einer Gewichtszunahme.

Quelle: Gong, Nr. 26.

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