Endlich dürfen wir die Sandalen wieder aus dem Schrank holen! Doch nicht jede Frau zeigt gern ihre Füße. Nagelpilz kann die Freude auf den Sommer trüben. Gut, dass es Hilfe gibt.
Unsere Füße haben es nicht leicht. Sie leben den Großteil des Jahres im Dunkeln, bei feuchtem Klima halten Schuhe sie gefangen. Darüber hinaus pflegen wir sie viermal seltener als die Hände! Deshalb erwischt sie auch viermal häufiger ein Nagelpilz. Doch mit Geduld kann man den Pilz wirkungsvoll bekämpfen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu diesem Thema:
Meine Zehennägel werden immer dicker. Steckt ein Pilz dahinter?
13 Prozent aller Erwachsenen leiden unter Nagelpilz. Pilzinfizierte Nägel werden oft trübe und verfärben sich gelb-bräunlich. Darüber hinaus wächst der Nagel unregelmäßig, wird dicker und wölbt sich. Die genaue Diagnose sollte der Hausarzt stellen.
Wie verhindere ich eine Ansteckung?
Die Erreger mögen es gern feucht. Deshalb infiziert man sich in Schwimmbädern und Saunen besonders oft. Die beste Vorbeugung: Tragen Sie Badeschuhe. Danach immer die Füße gut abtrocknen, denn in aufgeweichter Haut nisten sich die Pilze leichter ein. Benutzen Sie zum Abtrocknen ein Handtuch, das ausschließlich für die Füße da ist. Wichtig: Meiden Sie Fuß-Desinfektions-Anlagen – ausgerechnet die sind wahre Keimfallen!
Wie kann ich mich noch schützen?
- Benutzen Sie keine gemeinsamen Handtücher und teilen Sie keine Nagelbürsten oder Nagelfeilen und Ähnliches.
- Socken, Badematten, Bettwäsche und Handtücher sollten Sie bei mindestens 60 Grad waschen, wenn möglich bei 95 Grad.
- Tragen Sie bequeme und atmungsaktive Strümpfe aus Naturmaterialien.
- Schuhe desinfizieren, oft wechseln und gut auslüften lassen.
- Sorgen Sie mit Gymnastik und Massagen für eine gute Durchblutung der Füße.
Was hilft gegen Nagelpilz?
Nagelpilz behandeln Sie mit einem sogenannten Antimykotikum (Anti-Pilzmittel). Oft empfiehlt der Arzt hierzu einen rezeptfreien, pilztötenden Nagellack aus der Apotheke. Ist der Befall sehr stark, kann unter Umständen eine zusätzliche Tabletteneinnahme erforderlich sein.
Zur Behandlung von Nagelpilz hat sich ein wasserlöslicher medizinischer Nagellack mit dem Wirkstoff Ciclopirox (z. B. Ciclopoli, Apotheke) bewährt, der tief in den Nagel eindringt. Sie müssen ihn nur einmal täglich abends vor dem Schlafen auftragen.
Nach dem Trocknen bildet sich ein elastischer, unsichtbarer Film auf dem Nagel, der das Nagelkeratin bindet und so die brüchige Nagelstruktur stabilisiert. Die Reste waschen Sie morgens einfach ab. Ein Anfeilen der Nägel ist nicht notwendig.
Wie lange dauert die Behandlung?
Die erfolgreiche Behandlung des Nagelpilzes mit dem Nagellack dauert so lange, bis der gesamte befallene Nagel herausgewachsen ist. Bei Fingernägeln braucht dies in der Regel drei Monate, bei Fußnägeln sechs Monate. In hartnäckigen Fällen, vor allem am großen Zeh, kann die Behandlung über ein Jahr dauern. Geduld ist also erforderlich.
Welche Folgen hat ein unbehandelter Nagelpilz?
Nagelpilz heilt nicht von selbst ab. Ohne eine rasch einsetzende Therapie kann der Pilz den Nagel vollständig zerstören und sich auf andere Fußnägel ausbreiten. Die Nagelfläche kann so geschädigt werden, dass kaum etwas vom Nagel übrig bleibt.
Durch eine fehlende oder defekte Nagelplatte wird das Nagelbett nicht mehr vor Druck geschützt und das verursacht Schmerzen. Fehlt der schützende Nagel können zusätzlich Bakterien das Nagelbett befallen und weitere Krankheiten auslösen.
Neue Studie zu Nagelpilz
Nagelpilz können Sie in vielen Fällen mit medizinischen Lacken selbst behandeln. Es gibt dabei zwei Formen von Nagellack: wasserfeste und wasserlösliche Lacke. Eine aktuelle Studie hat die Wirkung verglichen.
Die Forscher teilten dazu die Patienten in zwei Gruppen ein und beobachteten die Behandlung über 48 Wochen. Fazit: Unter Verwendung des wasserlöslichen Anti-Pilz-Lacks Ciclopoli konnten dreimal mehr Nägel geheilt werden, als im Vergleich zu den wasserfesten Lacken. Mehr Informationen: Ciclopoli/Nagellack gegen Nagelpilz
Quelle: Frau von Heute, Nr. 20.