Der richtige Sonnenschutz im Sommer

Der Sommer ist endlich da und die Menschen drängen an die Seen und auf die Wiesen, um sich in der lange ersehnten Sonne zu räkeln. Ein lästiger Sonnenbrand macht dem frühsommerlichen Sonnenbaden schnell ein vorzeitiges Ende. Mit dem richtigen Sonnenschutz und der passenden Kleidung sind große wie kleine Sonnenanbeter optimal für die heiße Jahreszeit gewappnet.

Eine junge Frau schützt sich vor der Sonne

Gründliches und regelmäßiges Eincremen schützt vor einem Sonnenbrand. Foto: © bertys30 – fotolia.com

Was gibt es Schöneres, als sich im Sommer in der warmen Sonne zu entspannen? Damit Sie keinen unangenehmen Sonnenbrand davontragen, sind einige Dinge zu beachten. Cremen Sie sich regelmäßig gründlich mit dem für Ihren Hauttyp idealen Sonnenschutz ein und achten Sie darauf, nicht zu lange in der Sonne zu bleiben. Die richtige Kleidung schützt ebenfalls vor aggressiver Sonneneinstrahlung. Sich im Sonnenstudio „vorzubräunen“ hilft hingegen nicht.

Gründliches eincremen schützt

Wer in der heißen Jahreszeit in die Sonne möchte, sollte sich gründlich eincremen. Die Faustregel lautet: Drei Esslöffel Sonnencreme reichen für den ganzen Körper. Achten Sie dabei darauf, sich dick mit dem Sonnenschutzmittel einzuschmieren. Ca. zwei Millimeter pro Quadratzentimeter Haut schützen optimal vor einem Sonnenbrand. Gehen Sie erst in die Sonne, wenn der Schutz eingezogen ist. Andernfalls hinterlässt der UVA-Filter Flecken auf der Haut.

Cremen Sie die sog. Sonnenterassen besonders gründlich ein. Dabei handelt es sich um Stirn, Nase, Ohren, Nacken, Schultern, Fußrücken und bei Frauen um das Dekolleté. Diese Stellen sind der Sonne am stärksten ausgesetzt und verbrennen als erste. Erneuern Sie die Cremeschicht regelmäßig, damit der Sonnenschutz erhalten bleibt. Verzichten Sie beim Sonnenbaden auf Parfums oder andere Kosmetika. Sie können mit dem Sonnenlicht reagieren und unschöne Hautverfärbungen nach sich ziehen.

Kinder benötigen den stärksten Schutz vor der Sonne, geizen Sie bei ihren Sprösslingen also nicht beim Eincremen. Auch wasserfesten Sonnenschutz müssen Sie nach dem Baden erneuern. Das fand die Stiftung Warentest in Untersuchungen heraus. Ob Sie Sonnenmilch, -spray oder Öl zur Vorbeugung eines Sonnenbrands verwenden, bleibt Ihnen überlassen – in ihrer Schutzwirkung unterscheiden sich die Produkte nicht.

Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Sonnenschutzproduktes gibt an, wie lange es uns vor der Sonne schützt. Diese Zeit ergibt sich aus der Formel „Normalzeit mal Faktor“. Ein Beispiel zu LSF 30: Wer ohne Schutz nach zehn Minuten einen Sonnenbrand bekommt, kann nach dem Eincremen bis zu 300 Minuten in der Sonne bleiben. Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte und die Normalzeit hängt vom jeweiligen Hauttyp ab (siehe weiter unten). Experten raten, nach zwei Drittel der Schutzzeit den Schatten aufzusuchen.

Für die meisten Menschen ist ein mittlerer Lichtschutzfaktor (15 bis 25) ausreichend. Er filtert ca. 90 Prozent der aggressiven Sonnenstrahlung heraus. Helle Haut bedarf eines stärkeren Sonnenschutzes. Hier raten Experten zu einem LSF zwischen 30 und 50. Sonnenmilch ist übrigens lange haltbar und verliert ihre Schutzkraft nicht. Verwenden Sie in diesem Sommer also auch die Produkte vom letzten Jahr. Der Geruchstest verrät, ob der Sonnenschutz noch haltbar ist.

Beim Sonnenschutz unterscheiden wir zwischen mineralischem und synthetischem Lichtschutz. Beide Variationen schützen vor der Sonne, arbeiten jedoch unterschiedlich. Mineralischer Lichtschutz reflektiert die Sonnenstrahlen und sie dringen nicht in unsere Haut ein. Synthetischer Lichtschutz absorbiert sie und wandelt sie in Wärme um. Kinder erhalten oft mineralischen Schutz, da er die Haut weniger belastet.

Der Preis sagt nichts über die Qualität aus

Die Qualität eines Sonnenschutzmittels schlägt sich nicht im Preis nieder. Das fand die Stiftung Warentest im Juli 2013 in einer Studie heraus. Das Unternehmen testete 19 Sonnenschutzprodukte aus der Kategorie „mittel“, von denen 17 als „gut“ abschnitten. Die im unteren Preissegment angesiedelten Produkte von Drogerien und Discountern schnitten im Test besser ab als die teuren Angebote aus namhaften Parfümerien.

Welcher Hauttyp bin ich?

Unsere Haut lässt sich in vier Typen unterteilen. Der keltische Typ zeichnet sich durch sehr hellen Teint und durch Sommersprossen aus. Menschen diesen Typs bekommen nach maximal zehn Minuten Sonnenbrand und haben oft rote bis blonde Haare. Für sie eignet sich ein LSF von 40 bis 50. Dem germanischen Typ geht es ähnlich: Er hat helle Haut, vereinzelt Sommersprossen und blonde Haare. Seine Normalzeit beträgt maximal 15 Minuten. LSF 30 bis 40 schützen optimal.

78 Prozent der Menschen in Mitteleuropa gehören dem Mischtyp an. Sie haben einen hellbraunen Teint, dunkelblonde bis dunkelbraune Haare und werden schnell braun. Der natürliche Sonnenschutz ihrer Haut hält bis zu 20 Minuten. Ihr idealer Lichtschutzfaktor liegt bei 30. Am einfachsten hat es der südländische Typ: Diese Menschen haben einen dunklen Teint, dunkelbraune bis schwarze Haare und werden auch im Schatten braun. Nach maximal 30 Minuten in der Sonne benötigen Sie eine LSF von 20 bis 30.

Ein kleines Mädchen mit Sonnenhut

Kleinkinder benötigen besonders starken Schutz vor der Sonne. Foto: © iuliia29photo

 

Mit der richtigen Kleidung in die Sonne

Textilien schwächen die Sonnenstrahlen: Neben dem idealen Lichtschutzfaktor trägt die passende Kleidung zum Sonnenschutz bei. Dunkle, dicht gewebte Stoffe schützen gut vor einem Sonnenbrand. Das nasse T-Shirt mag sich in der Hitze gut anfühlen, hilft jedoch weniger: Nasse Kleidung hält UV-Strahlen weniger gut ab als trockene. Schützen Sie ihre Augen und ihren Kopf mit Sonnenbrille und –hut vor der direkten Sonneneinstrahlung!

Achten Sie bei Kindern besonders aufmerksam auf die richtige Kleidung: Kleine Kinder sollten zusätzlich zur dick aufgetragenen Creme langärmelige Hemden, Sonnenhut und Sonnenbrille tragen. Hat Ihr Nachwuchs das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet, darf er nur kurz in die Sonne. Für Kleinkinder bis einem Jahr ist die pralle Sonne tabu.

Kein Sonnenschutz durch Studio-Bräune

Wer regelmäßig ins Sonnenstudio geht, schützt seine Haut nicht vor der Sonne, sondert schadet ihr: Das künstliche UV-Licht der Sonnenbank besteht aus langwelliger UV-A-Strahlung. Sie dringt tief in die Haut ein und ist für ihre vorzeitige Alterung verantwortlich. Die künstliche Bräune mag einem Schönheitsideal entsprechen, vermag uns aber nicht vor einem Sonnenbrand zu schützen. Das gelingt nur mit natürlichem Sonnenlicht.

Natürliches Sonnenlicht enthält kurzwellige UV-B-Strahlung. Sie dringt bis in die unterste Hautschicht ein. In dieser sog. Basalzellenschicht beschleunigt sie die Zellteilung und mehr Zellen wandern an die Oberfläche der Haut. Die oberste Hautschicht verdickt sich und wird so lichtunempfindlicher. Diese „Lichtschwiele“ (medizinisch „Hyperkeratose“) ist nach drei Wochen ausgebildet und entspricht einem natürlichen Sonnenschutz mit LSF 5. Bei abnehmender Sonneneinstrahlung verschwindet sie.

 

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