Nagelpilz ist schwer zu erkennen: Er juckt nicht und tut auch nicht weh! Erst wenn Sie näher hinschauen, erkennen Sie ihn an weißen oder gelben Flecken auf dem Nagel. Ist nicht so schlimm, denken sich viele Betroffene. Aber schon in diesem Anfangsstadium sollten Sie reagieren und den unleidigen Nagelpilz beseitigen. Handeln Sie, bevor er Ihre Nägel zerstört hat.
Eine Nagelpilz-Infektion ist unangenehm
Die Erreger sind tückisch. Pilze sind winzige Parasiten und verbreiten sich überall. Sie breiten sich rasch aus und können nach einer Infizierung viele Körperstellen befallen. Aus einem scheinbar ausgeheilten Fußpilz kann sich schnell ein hartnäckiger Nagelpilz entwickeln. Bei günstigen Bedingungen können die Pilzsporen die Erkrankung neu aufflammen lassen. Denn die Erreger und ihre Sporen sind sehr widerstandsfähig und langlebig.
Sie tummeln sich gerne in Schwimmbädern und Saunen, weil dort das Klima perfekt ist. Pilzsporen übertragen sich problemlos von Fuß zu Fuß. In Hotels und Ferienhäusern lauern sie in der Dusche. Sie finden sich auf den Badezimmerfliesen und in den Teppichböden. In Ihrem Zuhause tummeln sie sich in Teppichen, Badematten und Schuhen.
Sofort behandeln!
Vielen ist ein Nagelpilz peinlich und sie nehmen ihn schweigend in Kauf. Dafür besteht kein Anlass. Die Ursache ist keine fehlende Hygiene! Eine Infektion kann jeden treffen, die Erreger sind hochansteckend. Über infizierte, abgelöste Schuppen werden sie direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt wie über Teppiche übertragen. Oft handelt es sich um Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze. 20 Prozent der Deutschen haben einen Nagelpilz. Bei den über 65-Jährigen ist es fast jeder Zweite.
Das Wichtigste ist: Behandeln Sie die Onychomykose sofort, wenn Sie sie entdeckt haben. Es sind zwar viele rezeptfreie Arzneimittel in Apotheken erhältlich. Sie bringen aber nicht den erwünschten Erfolg. Zum Glück gibt es eine wirksame Therapie: die Behandlung mit einem wasserlöslichen Lack. Das Außergewöhnliche daran: Der medizinische Nagellack tötet nicht nur die Pilze, sondern auch deren Sporen ab.
Bei der Selbstbehandlung brauchen Sie Geduld. Die Erkrankung ist erst dann geheilt, wenn alle betroffenen Stellen frei von Pilzen und Sporen sind. Das tritt ein, falls gesundes Gewebe oder ein gesunder Nagel komplett nachgewachsen ist. Normalerweise dauert die Heilung der Fingernägel etwa 6 Monate, die der Fußnägel etwa 9 bis 12 Monate.
So schützen Sie sich
Pilze lieben es feucht und warm. Halten Sie daher die Füße und Zehenzwischenräume trocken und tragen Sie passende Schuhe. Druckstellen erzeugen Mikroverletzungen, durch die die Pilze in den Nagel gelangen. Nehmen Sie für die Füße ein extra Handtuch und wechseln Sie es oft aus – das gilt ebenso für Badematten und Socken. Bei Waschtemperaturen über 60 Grad sterben die Pilze ab.
Ein regelmäßiger Check entlarvt den Parasiten. Am Anfang ist ein Nagelpilz nur schwer zu erkennen. Die Nägel verlieren langsam ihren Glanz und werden trübe und undurchsichtig. Mit der Zeit bilden sich kleine weiße Verfärbungen am freien Rand des Nagels. Im Verlauf werden die Nägel gelblich. Die Nagelplatte wird dick und löst sich langsam vom Nagelbett.
Hier herrscht große Ansteckungsgefahr
Ein Gast geht, der nächste kommt: In Hotels und Badeanstalten wimmelt es von Pilzen. Tragen Sie in Dusche, Schwimmbädern, Saunen und Hotelzimmern immer (Bade-)Schuhe. Tauschen Sie auch keine Schuhe mit anderen Menschen. Probieren Sie beim Schuhkauf die Schuhe immer mit eigenen Socken.
Darf ich trotz Pilz meine Nägel rot lackieren?
Während der Behandlung ist ein farbiger Lack nur in Ausnahmefällen empfehlenswert: Dieser behindert die Behandlung. Der Antipilz-Wirkstoff Ciclopirox kann zwar den Nagel durchdringen, aber nicht durch den kosmetischen Lack hindurch in den Nagel gelangen. Wenn ein Fest ansteht: Tragen Sie zuerst den Antipilz auf und dann erst den Farblack.
Nagelpilz im Sommer
Herrlich, wenn man an heißen Tagen in leichte Sandalen schlüpfen kann. Dafür sollten die Füße und die Nägel gesund und gepflegt sein. Doch vor allem ältere Menschen, Diabetiker und Herzkranke haben oft Probleme mit den Füßen. Schnell setzen sich Erkrankungen in der labilen Haut fest. Jeder fünfte Deutsche leidet unter Nagelpilz. Es trifft ebenso viele Hobby-Sportler. Beim Schwitzen werden die Füße nass, die Zehenzwischenräume sind feucht und Krankheitserreger können Fuß fassen.
Ein Nagelpilz sieht nicht nur unschön aus, sondern ist noch sehr ansteckend. Darüber hinaus heilt er nicht von selbst. In und unter der Nagelplatte ist er so sicher aufbewahrt, dass er nur schwer behandelt werden kann. Nicht rechtzeitig und angemessen behandelt, schädigt der Pilz den Nagel dermaßen, dass er seine Schutzfunktion nicht mehr erfüllt. Dies kann zu unangenehmen Entzündungen führen.
Mit der richtigen Pflege bleiben Ihre Füße gesund
Gönnen Sie Ihren Füßen daher vor allem im Sommer eine wöchentliche Extra-Pflege. Ein zehnminütiges Fußbad mit ätherischem Öl macht die Haut schön weich. Checken Sie dann die Nägel: Sind sie glänzend? Dann ist alles wunderbar!
Erkrankte Nägel sind trübe und undurchsichtig. Oft zeigt sich der Pilzbefall zuerst am freien Rand des Nagels durch kleine, halbrunde oder längliche Weißfärbungen. Damit der Pilz sich nicht in den Nagel reinfrisst, sollten Sie bei Befall schnell reagieren. Gehen Sie zum Hautarzt!
Brüchige und spröde Nägel sind ein kosmetisches Problem. Hier gibt es Hilfe aus der Apotheke. Spezielle Lacke enthalten wichtige Nagelbaustoffe, die direkt in den Nagel eingeschleust werden. Damit regenerieren sich geschädigte Nägel. Brüchige Nägel werden wieder fester. Die Oberflächen glätten sich und werden wieder schön.
Quelle: Woche der Frau, Nr. 28.
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