In Deutschland stellen Kopfschmerzen die Volkskrankheit Nummer eins dar. Ihre Auslöser sind zahlreich: Neben akuten Beeinträchtigungen wie Krankheiten oder Wetterfühligkeit gilt Stress am Arbeitsplatz immer häufiger als Ursache für Kopfschmerzen. Statistiken zufolge klagt jeder zweite Deutsche über die hohe Belastung am Arbeitsplatz.
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK zeigt, dass über die Hälfte der 30-59-jährigen Stress im Beruf für wiederkehrende Kopfschmerzen verantwortlich macht. Jeder Zehnte gab an, einmal wöchentlich an Kopfschmerz zu leiden. Frauen betrifft dies deutlich häufiger als Männer. Ab einem Alter von 60 Jahren sinkt die Zahl auf unter 40 Prozent. Das liegt nicht an der abnehmenden Berufstätigkeit – die ältere Generation scheint generell seltener an Kopfschmerzen zu leiden.
Wieso löst Stress Kopfschmerzen aus?
Bei Stress handelt es sich um einen biologischen Instinkt: Durch das Ausschütten der Hormone Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin ermöglicht uns unser Körper kurzzeitig Höchstleistungen. Körperliche Aktivität baut diese „Stresshormone“ wieder ab. Und genau das ist der Knackpunkt: Anhaltender Stress am Arbeitsplatz erzeugt eine ununterbrochene körperliche Reaktion auf vermeintliche Gefahren. Aufgrund der fehlenden Betätigung als Gegengewicht erfährt unser Organismus keine Entspannung. Wir stehen unter steter Anspannung.
Die aus diesem Ungleichgewicht entstehenden Kopfschmerzen bezeichnen Medizin und Forschung als „Spannungskopfschmerzen“. Einen weiteren Grund für ihr Auftreten liefert die Arbeit am Bildschirm. Leiden wir unter Stress und arbeiten lange Zeit am Computer, beansprucht das unsere Muskulatur im Gesicht und in der Augenpartie. Die Folge: Kopfschmerzen. Spannungskopfschmerzen treten vornehmlich im hinteren Bereich des Kopfes auf und zeichnen sich durch dumpfen, drückenden Schmerz aus.
Schaffen Schmerzmittel Abhilfe bei stressbedingten Kopfschmerzen?
Die von der DAK initiierte Umfrage ergab weiter: Die Hälfte aller betroffenen wendet im Falle von Kopfschmerzen Schmerzmittel zur sofortigen Linderung an. Der Erfolg bleibt fraglich. Die Mittel betäuben den Schmerz umgehend, allerdings raten Ärzte zur Anwendung über einen Zeitraum von höchstens drei Tagen. Die Einnahme an mehr als zehn Tagen im Monat stuft die Medizin als bedenklich ein. In diesen Fällen drohen chronische Schmerzen. Gegen ununterbrochene Kopfschmerzen bedingt durch anhaltenden Stress am Arbeitsplatz eignen sich die Medikamente also nicht.
Aktives Gegensteuern birgt eine größere Chance zu Besserung. Machen Sie am Arbeitsplatz hin und wieder eine kurze Pause, in der Sie aufstehen und sich bewegen. Das beugt Kopfschmerzen durch Stress vor. Blicken Sie ab und zu statt auf den Bildschirm aus dem Fenster und in die Ferne, um Ihre Augen zu entspannen. Schlaf beugt vor. Schlafen Sie regelmäßig mindestens acht Stunden, um den Beschwerden einen Riegel vor zu schieben. Plagen Sie die Kopfschmerzen weiterhin ununterbrochen, konsultieren Sie Ihren Hausarzt.
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