Es ist jedes Jahr das Gleiche: In der kalten Jahreszeit strapaziert der Gegensatz aus niedrigen Temperaturen, überheizter U-Bahn, Hitzeschleiern in Kaufhäusern und klimatisiertem Büro unsere Abwehrkräfte. Prompt häufen sich die Schniefnasen und Krankschreibungen. Die Grippewelle wogt jedes Jahr aufs Neue im Winter und dauert von Januar bis März. Als beste Vorbeugung empfehlen Ärzte die Grippeimpfung.
Während der letztjährigen Grippewelle gestaltete sich die Impfung gegen die alljährliche Influenza problematisch: Vor allem Im Norden Deutschlands kam es aufgrund von Lieferengpässen zu einer Verknappung des Grippe-Impfstoffs und die Wartelisten wurden stetig länger. Das Ersatzprodukt Optaflu schaffte keine Abhilfe. Die Bedenken vieler Mediziner reichten bis hin zum Krebsrisiko. Im Norden prägten diese Umstände den Begriff „Impfchaos“. In Bayern und dem Rest der Bundesrepublik verhielt es sich nicht anders.
Verfrühte Produktion verhindert Engpässe
Zumindest in Norddeutschland soll es in dieser Grippewelle nicht soweit kommen: Angaben des Hamburger Apothekervereins zufolge umfasst die erste Bestellung des Grippe-Impfstoffs 280.000 Einheiten. Das reicht aus, um 20 Prozent der Einwohner der Hansestadt gripperesistent zu machen. Der Hersteller Sanofi Pasteur hat aus den Erfahrungen von 2012 gelernt und in diesem Jahr einen Monat früher mit der Produktion des Serums gegen die Grippewelle begonnen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg erwartet heuer daher keine Engpässe. Gesundheitsbehörden empfehlen, sich zum Schutz gegen die Grippewelle der Wintermonate im Oktober und November impfen zu lassen. Das baut rechtzeitigen Impfschutz auf. Die Impfung gegen die Grippe ist für Angehörige der Risikogruppen kostenlos. Dazu gehören Menschen ab einem Altern von 60 Jahren sowie Schwangere und Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko.
Ist eine Impfung in Zeiten der Grippewelle sinnvoll?
Die Meinungen der Experten gehen in diesem Fall auseinander. Einigkeit besteht im Hinblick auf Risikogruppen. Viele Ärzte raten der gesamten Bevölkerung zur jährlichen Grippeimpfung. Auf der anderen Seite sind viele Mediziner gegenteiliger Ansicht.
Studien aus den USA haben ergeben, dass eine Grippeimpfung bei 41 Prozent der 18- bis 64-jährigen ohne Wirkung bleibt. Eine weitere Entscheidungshilfe bietet der folgende Umstand: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Grippeimpfung nur für Personen aus den genannten Risikogruppen. Für alle Übrigen kostet die Immunisierung zwischen 20 und 30 Euro.
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