Heilung durch Homöopathie

Keine Medizinrichtung ist derart umstritten wie die Homöopathie. Die einen halten die Homöopathie für ein sanftes Naturheilverfahren, das die Heilkräfte der Natur nützt. Die anderen sehen darin Scharlatanerie. So sieht sich die Homöopathie wie viele alternative-medizinische Heilmethoden heftiger Kritik durch konservative Kollegen der sogenannten Schulmedizin ausgesetzt.

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Homöopathische Mittel helfen auf sanfte Art. Bilder oben: © Johanna Mühlbauer – Fotolia.com, unten © Thomas Francois – Fotolia.com

Doch die früheren „Götter in Weiß“ leiden selbst unter massiven Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Hervorgerufen durch Versprechungen der Gesundheitspolitiker und den Leistungen, die ein Arzt tatsächlich erbringen kann, wie Dr. Randoll, Erfinder der Matrix-Rhythmus Therapie, in seinem Buch „Medizin im 21. Jahrhundert – Struktur – Prozess – Information“ richtig feststellt.

Was versteht man unter Homöopathie?

Als Begründer der Homöopathie gilt Friedrich Christian Samuel Hahnemann (1755–1843). Der Begriff kommt aus dem Griechischen. Homoeopa ti= gleich, gleichartig, ähnlich und pathos = Leid, Schmerz, Gefühl. Er kritisiert die damalige Praxis vieler Ärzte, Heilung durch Aderlaß, Brech – und Abführkuren herbeizuführen.

Homöopathie beruht auf dem Prinzip, Ähnliches mit Ähnlichem zu bekämpfen (similia similibus curentur). Hahnemann setzt sich bereits mit 26 Jahren kritisch mit der Schulmedizin auseinander. Seine Unabhängigkeit zu denken wird in seiner zweiten Schrift überdeutlich: „Diese Wahl der Mittel und Art der Anwendung ist es, die den wahren Arzt auszeichnet, der keinem Systeme geschworen hat, der nichts ununtersucht verwirft, oder aufs Wort für bar annimmt, und der das Herz hat, selbst zu denken und eigenmächtig zu handeln.“ [Samuel Hahnemann: Vorbemerkung von Hans-Georg Soldat, DB Sonderband: Die Geburt der Homöopathie, S. 5]

Hahnemann ist ganz Kind seiner Zeit, wenn er sich der Aufklärung verbunden fühlt. „Sapere aude – Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“ gilt Hahnemann als Leitmotiv.

Er kam 1790 eher zufällig durch einen Selbstversuch auf die Wirkungsweise von homöopathischen Heilmitteln. Durch die Einnahme von Chinin bekommt er malariaartige Fieberzustände. Das führte ihn zu der Annahme, daß homöopathische Heilmittel an Gesunden dieselben Symptome hervorrufen können wie bei Kranken.

Hahnemann und seine Nachfolger erstellten Repertorien (Tabellen). Mit denen kann der Homöopath seinen Patienten ein Arzneimittelbild zuordnen. Bei der Herstellung der Arzneimittel werden die Grundsubstanzen einer Potenzierung unterzogen. Sie werden im Verhältnis 1:10 oder 1:100 mit Wasser und Alkohol verschüttelt und mit Milchzucker verrieben. Chronische Krankheiten – das erkennt auch Hahnemann – können nicht mit Homöopathie behandelt werden.

Richtungen der Homöopathie

Trotz aller Kritik der Schulmediziner erfreut sich die Homöopathie großer Beliebtheit. So ist es nicht verwunderlich, daß sich im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Richtungen entwickelt haben.

  1. Die klassische Homöopathie konzentriert sich auf das Verordnen von Einzelmitteln
  2. Genuine Homöopathen halten sich an die reine Lehre von Hahnemann
  3. Wissenschaftlich-kritische Homöopathie wird von schulmedizinisch orientierten Ärzten in Kombination mit herkömmlichen Arzneimitteln eingesetzt.
  4. Laien-Homöopathie – Hier stehen wichtige Mittel zur Behandlung von Alltagserkrankungen im Vordergrund

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von weiteren Richtungen der Homöopathie, die aufzuzählen diesen Artikel überfordern würde.

Risiken der Homöopathie

Wie bei allen Medikamenten kann es auch bei naturarzneilichen Mitteln zu Nebenwirkungen kommen. Es empfiehlt sich daher, homöopathische Behandlungen nur unter Mitwirken eines erfahrenen Homöopathen durchzuführen. Risiken tauchen vor allem auf, wenn die Verdünnung zu schwach ist. Allergische Reaktionen und Vergiftungen gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen, die ebenfalls bei schulmedizinischen Präparaten vorkommen.

Beispiele homöopathischer Arzneimittel

  1. Darmentzündung, Verstopfung, Gastritis: Abies nigra (Amerikanische Schwarzfichte)
  2. Appetitlosigkeit, Schwäche: Abrotanum (Eberraute, Artemisia abrotanum)
  3. Deppression, Migräne, Schlaflosigkeit: Acidum picrinicum (Pikrinsäure)
  4. Bronchitis, Husten ; Ammonium jodatum (Ammoniumjodid)

Naturheilverfahren

Homöopathie wird fälschlicher Weise oft den Naturheilverfahren zugeordnet. Naturheilverfahren beinhalten im weiter gefaßten Verständnis die Anwendung von Heilkräutern, was bei der Homöopathie nicht der Fall ist.

Unter Naturheilverfahren versteht man

  • Phytotherapie = Einsatz von Pflanzenwirkstoffen
  • Hydro – und Balneotherapie = Wasseranwendungen
  • Bewegungstherapie
  • Diätetik = der Krankheit angepaßte Ernährung
  • Aromatherapie = Anwendung ätherischer Öle für Körper und Geist
  • Heilfasten = Verzicht auf Nahrungsmittel in einem bestimmten Zeitraum

Nicht unter Naturheilverfahren fallen Homöopathie, Spagyrik, Bach-Blütentherapie, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Elektroakupunktur, Ayurvedische Medizin, Anthroposophische Medizin, Neuraltherapie oder Matrix-Rhythmus Therapie.

Die Einteilung erscheint willkürlich, da Ayurveda Medizin und TCM auch sehr stark mit Pflanzenwirkstoffen arbeiten. Die Naturmedizin hat eine lange Historie. Schon Hippokrates fasste Natur als als Lebens- und Heilkraft auf. Bis in unsere heutige Zeit spielt die Naturheilkunde eine wichtige Rolle in der Medizin.

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