Nagelpilz? Es gibt Hilfe

Rund 180.000 Kilometer legt jeder Mensch im Laufe seines Lebens zu Fuß zurück – das sind knapp viereinhalb Mal um die Welt, eine echte Belastungsprobe für die Füße. Auf diesem langen Weg sind auch viele ungebetene Begleiter mit von der Partie: Pilze und Bakterien, die Nagelpilz auslösen können.

Sport und zu enge Schuhe als Auslöser

Durch das Laufen und Sprungen entstehen Verletzungen am Nagel, die einen Nagelpilz begünstigen.

Sportler bekommen oft schnell Nagelpilz. Foto: © blas – Fotolia.com

Enge Schuhe und Sport können den Nagel verletzen, da der Nagel beim Laufen und Springen immer wieder vorn gegen den Schuh stößt. Das verursacht kleinste Risse im Nagel. Durch diese Mini-Risse gelangen dann die Pilze in den Nagel und nisten sich dort ein.

Die Folge: Die Nagelplatte verdickt und verfärbt sich im Laufe der Monate gelb-bräunlich, ein schleichender Prozess. Deshalb leiden viele Fußballer darunter, da durch das Laufen, Stoppen und Bälleschießen die Nägel wiederholt verletzt werden.

Der Körper kann den Pilz nicht selbst heilen

Der Haupterreger von Nagel- und Fußpilz ist ein Fadenpilz, der Trichophyton rubrum. Er ist für 80 Prozent aller Infektionen verantwortlich. Nagelpilz tritt oft an den Füßen auf, selten an den Händen. Unsere körpereigenen Abwehrkräfte können den Pilz nicht bekämpfen, weil der Nagel nur an der Nagelwachstumszone durchblutet wird. Der Nagelpilz kann nicht von selbst abheilen, man muss ihn behandeln – je früher, desto besser.

Rund jeder fünfte Erwachsene in Deutschland ist von dieser versteckten Volkskrankheit betroffen. Nagelpilz ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Bei der Therapie unterscheidet man wasserlösliche und wasserfeste medizinische Lacke, die die Betroffenen direkt auf den betroffenen Nagel pinseln.

Eine Behandlung erfordert viel Geduld und Disziplin: Der erkrankte Nagel gilt erst dann als geheilt, wenn der gesunde Nagel komplett nachgewachsen ist. Eine vollständige Heilung der Fußnägel von dem Nagelpilz dauert etwa neun bis zwölf Monate.

Neue Studie: Wasserlöslicher Lack heilt dreimal besser

Seine besonderen Eigenschaften machen wasserlösliche Lacke (z.B. Ciclopoli, Apotheke) gegen Nagelpilz so wirksam. Dies belegt jetzt eine aktuelle Studie. In dieser klinischen Vergleichsstudie der beiden führenden medizinischen Nagellacke gegen Nagelpilz zeigte der wasserlösliche Lack mit dem Wirkstoff Ciclopirox eine dreimal höhere Heilungsrate im Vergleich zu dem Referenzlack mit dem Wirkstoff Amorolfin.

Die Anwendung ist sehr einfach: Den Lack abends vor dem Schlafengehen auftragen. Er zieht tief in den Nagel ein und wirkt über Nacht. Beim Duschen gehen die Lackreste morgens unkompliziert mit Wasser ab.

Hausmittel nützen leider nichts

Viele Patienten mit Nagelpilz setzen ihre Hoffnung auf Hausmittel, um die hartnäckige Pilzinfektion schonend und günstig zu behandeln. Zahnpasta, Apfelessig, Essigessenz oder Teebaumöl sollen den Nagelpilz bekämpfen – aber sie nützen leider nichts.

Um die Infektion langfristig loszuwerden, helfen nur so genannte antimykotische Medikamente gegen Nagelpilz. Diese Mittel gibt es als Nagellack rezeptfrei in der Apotheke. Zusätzlich zum Lack kann der Hausarzt noch Antipilz-Tabletten verschreiben.

Behandlung von Nagelpilz

  • Wasserlösliche Lacke bilden einen unsichtbaren Film. Das Trägermolekül HPCH transportiert den Wirkstoff bis tief in den Nagel.
  • Abends aufpinseln. Der Lack wirkt über Nacht.
  • Kein Feilen notwendig.
  • Lackreste am nächsten Morgen mit Wasser entfernen.
  • Der Vorteil: Nagellackentferner ist überflüssig.

Quelle: Lea, Nr. 23.

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